Zusammenhalten für Sport und Freizeit

Damit die sportliche Infrastruktur in der Region auch zukünftig attraktiv bleibt, wurde die Sport- und Freizeitregion Laufental Thierstein ins Leben gerufen. Das Ziel ist die Sicherung und Entwicklung der Anlagen durch die Schaffung von regionalen Strukturen. Die Absicherung der Finanzierung ist nur einer von vielen Vorteilen. (Bericht als PDF)

 

Ein Sprung, welcher der Region viele Vorteile bringt: Die Sport- und Freizeitregion Laufental Thierstein

Die Eissporthalle in Laufen trägt viel zur Standortattraktivität der Region bei. Zu angenehmen Konditionen wird das Volk hier aufs Eis gebracht; Eishockeyaner, Curler und Eiskunstläuferinnen geben sich die Klinke in die Hand. «Für viele Personen gehört die Eishalle zur Infrastruktur des täglichen Bedarfs. Viele Kinder kommen hier zum ersten Mal mit dem Eis in Kontakt beim Besuch  mit der Schule», sagt Roman Bucher, der als Vertreter des EHC Laufen der Projektgruppe Sport- und Freizeitregion Laufental Thierstein angehört. Bewusst gönnt man sich mit der Eishalle etwas für die Bevölkerung des Laufentals und des  Schwarzbubenlandes im Sinne einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung und der Förderung des sportlichen Nachwuchses. Somit ist die Eishalle Laufen ein Musterbeispiel für die Gründung der Sport- und Freizeitregion Laufental Thierstein, denn für die Finanzierung des laufenden Betriebs ist die Stadt Laufen als Betreiberin auf eine Kostenbeteiligung der umliegenden Gemeinden angewiesen.

«Wir möchten bestehende Sport- und Freizeitanlagen in der Region, die wir jetzt schon interkantonal nutzen, langfristig erhalten.»
Volker Papenburg, Vertreter Verein Region Laufental in der Arbeitsgruppe

Strukturen und Mitspracherecht
Der Auslöser für die Gründung einer Sport- und Freizeitregion waren die teils hohen Defizite bestehender Anlagen, die grösstenteils von einem regionalen Publikum genutzt werden – also bei weitem nicht nur für die Standortgemeinde attraktiv sind. Bei den Workshops der Projektgruppe stand allerdings nicht nur die Finanzierung im Fokus (siehe auch Text unten folgend), sondern auch generell die Schaffung neuer Strukturen und die Organisation von Mitspracherechten aller Beteiligten. «Die Sport- und Freizeitregion steigert die Wohn- und Lebensattraktivität in der ganzen Region. Am Beispiel der Leichtathletikanlage im Grien in Breitenbach sieht man, was möglich ist, wenn alle zusammenstehen», sagt Volker Papenburg, der als Delegierter des Vereins Region Laufental in der Projektgruppe Einsitz hat. Je mehr Anlagen in die Organisation miteinbezogen werden, desto mehr Vorteile können aus der Kooperation resultieren, wie etwa die bessere Verfügbarkeit der Infrastruktur für die ganze Bevölkerung, geringere Hürden für die Nutzung von Anlagen von Auswärtigen, eine gemeinsame Kommunikation und vielleicht dereinst auch eine regionale Sport-Card, mit der mehrere Angebote genutzt werden.

«Mit einem Verteilschlüssel für den Betrieb in der Region kann die Eishalle langfristig gesichert werden.»
Roman Bucher, Vertreter EHC Laufen in der Arbeitsgruppe

Schwimmen lernen
In einer ersten Phase sollen bis Ende 2022 neben der Eishalle Laufen und der Leichtathletikanlage Breitenbach die Schwimm- und Hallenbäder in Laufen, Breitenbach und Meltingen in regionale Strukturen überführt werden. «Aus Sicht des Schwimmsports, aber auch damit unsere Kinder die Möglichkeit erhalten, Schwimmen zu lernen, ist es wichtig, dass unsere Frei- und Hallenbäder bestehen bleiben», sagt Andrea Kohler, Präsidentin des Schwimmklubs Laufen und Delegierte in der Projektgruppe. Bei den weiteren zwei Phasen des Projekts sollen dann weitere Anlagen in die Region miteinbezogen werden – aufbauend auf den ersten Erfahrungen.

«Wenn zukünftig mehrere Gemeinden die Betriebskosten tragen, können wir Schliessungen, wie damals beim Hallenbad Dittingen, vermeiden.»
Andrea Kohler, Vertreterin Schwimmklub Laufen in der Arbeitsgruppe


Faire Finanzierung

Die gemeinsame Finanzierung der regionalen Sport- und Freizeitanlagen ist ein zentraler Aspekt für die Schaffung einer Sport- und Freizeitregion Laufental Thierstein. Die Anzahl der Einwohnenden und die Erreichbarkeit der Angebote ist entscheidend.

Beim zweiten Treffen der Projektgruppe Sport- und Freizeitregion Laufental Thierstein standen die möglichen  Finanzierungsmodelle im Zentrum. Der im Endeffekt ausgearbeitete Verteilschlüssel wurde von den Mitgliedern der Projektgruppe schlussendlich als sehr fair bewertet. Dieser sieht vor, dass die Standortgemeinden der Anlagen die bestehenden Kapitalkosten, also auch die Abschreibungen, weiterhin vollumfänglich übernehmen. Hinzu kommen die Hälfte der anfallenden Betriebskosten und die Anteile jener Gemeinden, die allenfalls keinen Beitrag leisten werden. Somit dürften die  Standortgemeinden nach wie vor rund 70% der Gesamtkosten tragen, während der Rest durch die weiteren Gemeinden in der Region übernommen werden soll.
Bei der Berechnung des Beitrags der einzelnen Gemeinden für eine entsprechende Anlage wird sowohl die Zahl der Einwohnenden wie auch die Distanz bzw. die Erreichbarkeit des jeweiligen Standorts eine Rolle spielen. Zu diskutieren geben werden sicher neue Investitionen sowie auch Sanierungsarbeiten, die mehr oder weniger zwingend sind – so wie das bei der Eishalle Laufen der Fall ist.
Zurzeit werden den Gemeinden im Laufental und Thierstein die erarbeiteten Resultate präsentiert, verbunden mit der Bitte um eine Stellungnahme. Beim nächsten Treffen der Projektgruppe am 23. April 2022 werden diese Rückmeldungen dann  aufgearbeitet. Besteht Bedarf, werden Veränderungen am Projekt vorgenommen. Ebenso soll dann eine Kommunikationsstrategie erarbeitet werden, und das Gremium wird sich auch mit Szenarien befassen für Gemeinden, die der Region allenfalls nicht beitreten möchten.


Yves Gygi
Präsident Laufentaler Turnverband

Ein Projekt für eine nachhaltige Region. Gewiss wagen wir uns mit der Freizeitregion über die Kantonsgrenzen. Vergisst man aber einmal die unterschiedlichen  Autokennzeichen und orientiert sich an der gemeinsam erschlossenen Geografie, ist es bereits klar, dass solch ein Projekt nicht nur Hand und Fuss hat, sondern auch dringend benötigt wird. Wir müssen über die Kantonsgrenzen hinweg denken, um die ganze Region zu stärken. Die Turnverbände im Laufental und Dorneck-Thierstein machen dies bereits seit Jahrzenten mit Erfolg. Bei der Organisation der Turnanlässe arbeiten wir zusammen und versuchen, die vorhandenen Anlagen zu nutzen. Gerade für Turnfeste wird der vorhandene Platz immer knapper. Zurzeit gibt es nur noch wenige genug grosse Anlagen, um ein Turnfest durchzuführen. Damit Anlagen wie diese erhalten werden können, ist es wichtig, dass sich die Gruppe Sport- und Freizeitregion rechtzeitig gebildet hat und einen wichtigen Beitrag für die Attraktivität unserer schönen Region leisten kann. Deshalb unterstützt der Turnverband dieses Projekt.